Einfacher gehäkelter Beutel
Manchmal braucht es etwas Einfaches, um einen bestimmten Zweck zu erfüllen. In diesem Fall geht es um ganz einfache Beutel, aus Wollresten gehäkelt.
Einfarbige Beutel sind am einfachsten. Wenn man aber wirklich nur noch Reste hat, kann man aber auch ganz unterschiedliche Farben in so einen Beutel stecken. Am besten haben sie dann aber grob eine Dicke oder können so kombiniert werden, dass sie alle mit der gleichen Nadel verarbeitet werden können.
Zunächst geht es mit einem Fadenring oder auch Magic Ring los. Genau wie in der Anleitung würde ich sechs feste Maschen dabei empfehlen.
Der Anleitung folgen, bis man die 12 Maschen hat. Das ist die 1. Runde.Ab hier in jeder Runde jede x. Masche doppelt mit festen Maschen bestücken, wobei x die Nummer der Runde ist. Also in der 2. Runde eine einfache, in die zweite Masche zwei feste Maschen. In der 6. Runde fünf einfache, dann zwei Maschen. Wenn es beim Zählen hilft, kann man auch die doppelten erst machen, dann die einfachen. Wichtig ist, dass die doppelten Maschen einigermaßen gleichmäßig verteilt werden. Und dass in jeder Runde somit 6 neue Maschen dazu kommen.
Wenn man so weiterhäkelt, erhält man eine einigermaßen flache Scheibe (aber nicht ganz flach). Man kann sehr gut erkennen, wie dick der Beutel später wird und so von Runde zu Runde entscheiden, ob das reicht oder man weiter macht.Mein Beutel hier endet nach Reihe 5.
Wenn die Scheibe und damit die Beuteldicke genug ist, wird ab da nur noch einfach weitergehäkelt, also eine feste Masche pro Masche der Vorreihe. Ich nehme dann auch nicht mehr den Maschenmarkierer jede Runde mit, ich lasse ihn aber wo er ist.Gleich nach der ersten Runde wölbt sich dann der Rand. Allerdings ist das hier auf dem Bild, was später die Aussenseite des Beutels wird.
Deshalb würde ich jetzt die Arbeit umstülpen. Dann wird das ganze etwas hübscher rund. Der lose Faden liegt jetzt in der Mitte. Das ist auch ein guter Zeitpunkt, den dort zu vernähen, weil man noch so gut dran kommt.
… bis man zufrieden ist mit der Höhe. Ich häkel dann noch ungefähr bis über der Markierung (die immer noch im Beutel irgendwo rumhängt). Dann mache ich eine Kettmasche. Da wir bis jetzt in Spiralen gehäkelt haben, gibt es keinen stufenfreien Abschluss, mit der Kettmasche macht man das ganze aber etwas flacher.
Ein Stäbchen in die nächste Masche. Damit ist nicht die gemeint, die direkt unter den Luftmaschen liegt, sondern erst die nächste!
Als nächstes eine Luftmasche und dabei eine Masche der Vorreihe auslassen, dann wieder ein Stäbchen in die nächste Masche.Bisher wird das etwas krude, weil die Luftmaschen sich zu den Stäbchen neigt. Das legt sich aber später.
Hier sieht man, dass es sonst hübscher wird. Immer zwei Stäbchen, eine Luftmasche. Die Löcher, die durch die Luftmaschen entstehen sind die Löcher für das Zugband später.
Wenn man sich nicht verzählt hat und in jeder der Zunahmerunden immer nur sechs Maschen dazu genommen hat, müsste man nach einer finalen Luftmasche wieder bei den drei Anfangs-Luftmaschen ankommen. In die letzte davon eine Kettmasche setzen.Durch die Zunahme von immer sechs Maschen gibt es jetzt eine gerade Anzahl dieser Löcher – genau was man braucht, um ein Band immer rein und raus zu fädeln. Deshalb baut meine Zählung hier immer auf sechs auf.
Um das zu stabilisieren jetzt noch eine Runde feste Maschen. Dabei die erste durch eine Luftmasche ersetzen, um auf die richtige Höhe zu kommen.Ich habe eine feste Masche um die Luftmaschen gemacht, statt hinein. Das ist aber sicherlich Geschmackssache.
Am Ende wieder mit einer Kettmasche in die Luftmasche für den Start der Runde arbeiten und Arbeit abschließen. Ich vernähe den Faden dann normal an der Innenseite des Beutels.
Wer auch ein gehäkeltes Band haben möchte, kann jetzt ganz einfach eine Luftmaschenkette machen. Sie sollte lang genug sein, um nicht aus dem komplett geöffneten Beutel zu rutschen. Oder sogar, um ein Schleifchen binden zu können, wenn der Beutel zugezogen ist.Die Kette dann immer durch die Löcher fädeln. Die beiden Enden sollten dann nebeneinander nach außen kommen.
Wie man sieht, wenn man den Beutel zuzieht, verschwindet das Band fast komplett.Man kann natürlich auch was ganz anderes nehmen, um als Zugband zu dienen (fertige Bänder, Schnürsenkel, etc)
Gehäkelt habe ich mit einer 4er Nadel. Das helle Garn ist Rellana Caprice, das dunkle ist glaube ich Gründl Lisa.
Hier sind noch ein paar ältere Beutel, die ich auf die gleiche Art gehäkelt habe:
Aus dem gleichen Garn wie in der Anleitung sind diese zwei unterschiedlich großen Beutel gemacht. Beim großen habe ich statt einer einfachen Luftmaschenkette Fäden von beiden Farben zusammen zu einer Luftmaschenkette verarbeitet, damit das Band dicker wird.
Ich benutze die beiden Beutel für Würfel. Beim großen Beutel sieht man hier, dass ich die Enden vom Zugband miteinander verknotet habe. So stelle ich sicher, dass sie niemals aus den Löchern rutschen.
Wenn es nicht stört, kann man auch beim Spiralhäkeln einfach zwischendrin die Farbe ändern. Allerdings hat man dann auf der Rückseite diese Stufen bei den Farbübergängen. Ich finde das nicht so schlimm. Wenn es aber stört, muss man in Reihen arbeiten.